Links überspringen

Die Falte

Das Projekt ist bereits im Arbeitsprozess eine Abfolge von Faltung und Entfaltung. Ineinander und gegeneinander gefaltet werden unterschiedliche künstlerische Sparten – Tanz, Bildende Kunst und Musik. In die Arbeit eingefaltet sind darüberhinaus unterschiedliche Wissenschaften – Physik, Geologie, Philosophie, Kunst- und Tanzgeschichte. Es ist ein spartenübergreifendes und interdisziplinäres Projekt mit dem Ziel, ausdrucksstarke und bildmächtige Präsentationsformen zu finden.

Jede Faltung eröffnet neuen Raum – unendlich. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft treffen zusammen – sind eins. Die Faltung ist materieller Ausdruck von Bewegung, von Entwicklung und Veränderung. Sie ist Abbild von Emotionen. Sie ist in allen Sparten der Kunst gegenwärtig und ein ausdrucksstarkes und mehrschichtiges Gestaltungsmittel. Das in ihr verborgene Interpretationsangebot weckt Assoziationen und Gedankenspiele.

Begleiten Sie unseren Arbeitsprozess. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Unser Fokus

Eine Diskussion über das „ICH“ und „WIR“

Ganz im Sinne der Falte an der Nahtstelle zwischen dem Innen und Aussen wollen wir eine Diskussion über das „ICH“ und „WIR“ und ihre Wechselbeziehung, über Sensibilität in der Wahrnehmung von sich Selbst und Anderen anregen.

Geplant war ein Projekt zur Poesie der Falte. Doch die Pandemie veranlasste uns zur Fokussierung auf spezifische Aspekte der Falte. Seit dem Frühjahr 2020 sind weltweit Menschen gezwungen, in einer Art „Falte“ mit neuen und ungewohnten Umständen zu leben. Es entstehen Faltungen in unserem Leben, unserem Umfeld, unseren Beziehungen, in unserem Denken. Das Projekt gibt in diesem Zusammenhang Impulse, die in der Falte verborgenen Chancen und Möglichkeiten zu entdecken, da die Falte auch den Aspekt von Entwicklung oder Neubeginn in sich trägt.

„Alles faltet sich, entfaltet sich, faltet sich wieder neu.
Man nimmt in Falten wahr, und die Welt ist in jeder Seele gefaltet.“ 

G. Deleuze
Termine

Live Performances

Vorstellung I

Veranstaltungsort

TTW Karlskaserne Ludwigsburg

Datum

2. September 2021

Mehr Informationen

Vorstellung II

Veranstaltungsort

Kulturhaus Schwanen, Waiblingen

Datum

23. September 2021

Mehr Informationen

Vorstellung III

Veranstaltungsort

Kulturhaus Schwanen, Waiblingen

Datum

24. September 2021

Mehr Informationen
Über uns

Die Projektgruppe

Wir wollen etablierte Gattungs- und Kunstgrenzen überschreiten und verstehen unsere künstlerische Arbeit als Forschungsarbeit. Ziel sind neue und erweiterte Betrachtungswinkel aller am Projekt Beteiligten.

Alle Kunstsparten sind mit ihren Kompetenzen, Erfahrungen, Stärken, Methoden und ihrem Wissen gleichberechtigt.

Siggi Kalnbach

Lichtgestalter, Bühnenbild und Technik

Siggi Kalnbach arbeitet seit 1989 an der Akademie der bildenden Künste Stuttgart im Bereich Bühnenbild, Performance und Installation. Seine Faszination gehört dem Thema Licht nicht nur im Sinne der Beleuchtung sondern auch als eigenständiges künstlerisches Medium. Die Ergebnisse seiner Studien gibt er in regelmässig stattfindenden Seminaren weiter. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Akademie arbeitet er an eigenen Projekten und seit Jahren mit Theater und Performance Gruppen zusammen.

Foto: Frank Paul Kistner

Sawako Nunotani

Tänzerin

Sawako Nunotani ist Performerin, Choreografin geboren und ausgebildet in Osaka Japan. Seit 2010 lebt sie in Nürtingen, Baden Württemberg. Sie arbeitet regelmäßig mit multidisziplinären Projekten und Künstlern, und leitet auch ihre eigene Projekte. Ihre Arbeit war zu sehen bei Schauraum, Freie Kunstakademie Nürtingen, Kleine Bühne Karlskaserne Ludwigsburg, Remstal Gartenschau 2019, Fellbach, Kulturhaus Schwanen Waiblingen, Landesmuseum Stuttgart und Theater FITZ Stuttgart.
Sie hat mehrere Auszeichnungen mit Preisen und Stipendien erhalten so wie „Studio Trade“, Köln 2016, „Flausen-Jung Artist“, Theater Wrede Oldenburg 2016, „Reload“ Kunststiftung des Bundes 2020. Sie setzt sich in ihrer Arbeit intensiv mit aktuellen Themen unserer Zeit auseinander und wandert dabei zwischen Elementen aus Performance, Musik und Bildender Kunst. Sie zeigt ihre Arbeiten in Europa und Asien.

sawakonunotani.blogspot.com

Foto: Marianne Barcellona

Morgan O’Hara

Bildende Künstlerin

Morgan O´Hara ist 1941 in Los Angeles geboren, in Japan aufgewachsen und lebt heute in New York und Venedig als Konzeptkünstlerin. Sie ist Stipendiatin unter anderem der Pollock-Krasner-Stiftung, der Gottlieb-Stiftung und der Stiftung für zeitgenössische Kunst. Sie ist Trägerin des Lee Krasser Awards der Pollock-Krasner-Stiftung, der das lebenslange Künstlerische Schaffen würdigt. Ihre Arbeiten befinden sich in den ständigen Sammlungen von Museen und Kunstinstitutionen in Europa, Asien und den USA, unter anderem in der National Gallery of Art, Washington, DC; im Hammer Museum, Los Angeles, Kalifornien; im BritishMuseum, London, UK; Metropolitan Museum of Art, New York, NY; Kupferstichkabinett Berlin, Deutschland; Stedelijk Museum, Amsterdam; Cranbrook Art Museum, Detroit, Michigan; das Arkansas Arts Center, Little Rock, Arkansas; Weatherspoon Gallery, Greensboro, North Carolina; das Hood Museum of Art, Hannover, New Hampshire; die Tschechische Nationalgalerie, Prag; Moravska Galerie, Brenn, Tschechien; und Macau Art Museum, Macau, China. Ihre permanenten ortsspezifischen Wadnzeichnungen befinden sich in Macau, China (2); Kobe, Japan (9) und Amsterdam, Niederlande.

David Schoch

Filmkomponist, Singer-Songwriter, Musiktherapeut

David Schoch studierte in Heidelberg. Seine Diplomarbeit wurde mit dem Zukunftspreis Hohenzollern ausgezeichnet. Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst, Graz.
Kompositionsunterricht bei Ingo Steffens. Musik für Filme von Sinan Akkus, Oswald von Richthofen (Produzent Roland Emmerich), Mickey Nedimovic, David Dietl, Rainer Matsutani, Oleg Assadudin. Kompositionen im Rahmen verschiedener Performance- und Theaterprojekte u.a. in München.

davidschoch.de

Foto: Silje Sigurdsen

Kira Senkpiel

Künstlerische Leitung, Tänzerin

Kira Senkpiel ist Performerin und Choreografin, die ihre ersten Berufsjahre in Stuttgart verbrachte, bevor ihre Karriere international verbreitet hat. Sie arbeitete mit Nina Kurzeja Tanztheater, TART-Produk0on, Joachim Fleicher, postheater, Sasha Waltz, Marina Abramović, Christoph Marthaler und anderen zusammen. Ihre Arbeit erstreckt sich von Oper, Installation, Theater undPerformance, wo sie in kleinen Projekten der freien Szene bis hin zu großen Institutionen wie der Koreanischen Nationaloper, der Oper Graz, dem Deutschen Nationaltheater gearbeitet hat.

kira.senkpiel.com

Gisela Sprenger-Schoch

Künstlerische Leitung, Kuratorin

Gisela Sprenger-Schoch ist ein international vernetzte Kuratorin. Ihr Fokus liegt auf spartenübergreifenden Konzepten, auf der Wechselbeziehung und der gegenseitigen Bereicherung von Performance und Bildender Kunst. Beispiele dafür sind ihre international beachtete Ausstellung „John Cage“ in der Galerie Stihl Waiblingen und die Ausstellung „Tanz-Bewegung Geste-Bild“ in der Kunsthalle Göppingen. Studium an der Kunst Akademie Stuttgart und Kunstgeschichte. Sie war 20 Jahre Direktorin der Kunstschule Unteres Remstal und organisierte in dieser Zeit zahlreiche spartenübergreifende Projekte und Performances in Zusammenarbeit u.a. mit der Musikhochschule Stuttgart und der Akademie der Bildenden Künste, der Akademie Schloß Solitude und dem Kunsthaus Zug.

Nyla van Ingen

Musikerin, Sängerin

Nyla van Ingen, Sängerin und Musikerin wurde in Montréal, Kanada, geboren und machte ihren Abschluss an der Universität von Toronto. Sie sang auf einigen der renommiertesten Bühnen der Welt von Tokio bis Tiflis, an illustren Häusern wie der Staatsoper Unter den Linden, der Tonhalle Zürich, dem Berliner Ensemble und dem Teatro dell’Opera in Rom und arbeitete u.a. mit den Dirigenten Simone Young, Semyon Bychkov, Lawrence Foster, Michael Gielen und Giuseppe Sinopoli. Seit 2001 ist sie Mitglied des Achim Freyer Ensmble, mit dem sie 2013 in „Cage Stage“ unter der musikalischen Leitung von Dennis Russel Davies die Black Box am neuen Landestheater in Linz eröffnete. Im Laufe ihrer Karriere hat sie mit bildenden Künstlern und Kuratoren zusammengearbeitet und Sound und Musik für Ausstellungen, Performances und Installationen produziert. Ihre jüngsten Projekte <open window> und >playlisten< bringen Klangkunst in den öffentlichen und urbanen Raum. Sie lebt und arbeitet in München und Spoleto, Italien.

Foto: Esteban Pérez

Constanze Vogt

Bildende Künstlerin

Constanze Vogt wurde 1984 in Bielefeld geboren. Sie hat zwischen 2021–2013 an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel studiert, und weiter ein Gaststudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Klasse Hanns Schimansky in 2015 abgeschlossen. 2019 Masterabschluss an der Kunsthochschule Kiel. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen und Stipendien. Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein (2012), Brockmann Preis der Stadt Kiel, Residenzstipendium im Künstlerhaus Otte 1, Eckernförde (2015), Atelierstipendium A room that …, Baumwollspinnerei Leipzig, Dritter Platz in der Bewerbung um das Franz-Hecker-Stipendium der Kreissparkasse Bersenbrück, Atelierstipendium der Muthesius Kunsthochschule im Haus 1, Anscharpark Kiel, Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Luka, gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern (2016), Jahresstipendium der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn (2017), HAP-Grieshaber-Stipendium (2019).

constanze-vogt.de

Wir erarbeiten Positionen zu folgenden Aspekten:

  • Heute wird unser Atem hinter Masken gefaltet. Atmung in die Falte schafft Bewegung, verändert ihre Form. Unsere Aufmerksamkeit wird auf das Atmen und den Atemrhythmus gelenkt. Es entstehen individuelle Atemräume. In welcher Beziehung stehen diese separaten Atemräume zueinander, sind sie autonom oder bilden sie dennoch einen großen, Alles umfassenden Atemraum?
  • Wir fragen uns, ob wir uns in einer „ordnenden“ oder einer „einschüchternden“, einer „elastischen“ oder
    einen „kompakten“ Falte befinden. Ergeben sich „Verwerfungen“?
  • Das System „Falte“ trägt etwas Unendliches in sich. Welche Faltungen im Innern eines jeden Einzelnen
    erwachsen aus der großen Falte, in der wir uns befinden. Eine Faltung komprimiert Inhalt (Gedanken und
    Gefühle) und bündelt Energie mit der Gefahr zu explodieren oder zu implodieren; Verborgenes tritt zutage, anderes verschwindet. Möglich, dass wir Unerwartetes entdecken.

Begleitende Workshops und Seminare

Wissenschaftliche Beratung

Dr. Claudia Fleischle-Braun

Bewegung und Tanzhistorikerin

Dr. rer. nat. Robert Löw

Physiker, Stellvertretender Institutsleiter, 5. Physikalisches Institut, Universität Stuttgart

Dipl.-Geol. Philipp Schlittenhardt

Geologe

Dr. Siegfried Reusch

Philosoph, der blaue reiter – Verlag für Philosophie
Unsere Arbeitsweise

Der künstlerische Prozess

Die Arbeitsweise ist experimentell und dennoch klar strukturiert. Wir setzen darauf, dass der spartenübergreifende Austausch, das Verweben unterschiedlicher Erkenntnisse und Wahrnehmungen zu ungewohnten Präsentationsformen führt. Bildende Kunst, Performance und Musik und die verschiedenen Wissenschaftsbereiche tragen ihre eindrücklichsten Positionen zusammen und erarbeiten ein verdichtetes, vielfältiges Gesamtbild. Die in jeder der beteiligten Kunstsparten vorhandene Mannigfaltigkeit wird im Zusammenführen an Reichtum und Ausdruckskraft gewinnen.

Der künstlerische Prozess zielt auf neue Ausdrucksformen im Performance, der Bildenden Kunst und Musik. Deshalb werden auch ungewohnte technische Möglichkeiten ausprobiert und umgesetzt. Die gemeinsame Arbeit wird als Ergebnis neue Präsentationsformen hervorbringen, so dass heute noch keine Festlegung auf einen festgelegten Raum (Bühne/ offener Bewegungsraum für das Publikum) stattfinden sollte. Dadurch würde der künstlerische Prozess bereits eingeschränkt.
Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler stehen mit ihrer bisherigen Arbeit und ihren Erfahrungen für Experimentier- und Entdeckerfreude. Man kann sie als Neulandsucher charakterisieren.

Morgan O’Hara, Folding Seaweed in the Venice Lagoon, 2021

Mit freundlicher Unterstützung von
Kontakt

Wir freuen uns über Ihre Nachricht!